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Ein ganz besonderer Platz: Stellplatz an der Charlottenhöhle
Giengen kennen die meisten von uns durch die Steiff-Stofftiere. Ein Schild an der Autobahn A7 erinnert uns immer daran. Aber hier gibt es noch ein Highlight verbunden mit einem schönen Stellplatz-Tipp: Die Höhlen-Erlebnis-Welt mit der Charlottenhöhle
Der Stellplatz an der Charlottenhöhle ist ein kleiner, aber in meinen Augen ein ganz besonderer Stellplatz. Er liegt nur ca. 5 km außerhalb von Giengen. Das Besondere ist seine schöne Lage mitten im Grünen und die Höhlen-Erlebnis-Welt.
Zunächst zum Stellplatz an der Charlottenhöhle. Hier bezahlten wir ganz unkompliziert mit einem Umschlag in den Briefkasten am Platz. Gegen Gebühr gibt es Strom, Trinkwasser und Abwasserentsorgung. Das Besondere – bitte aber immer nochmal im Vorfeld prüfen: Ihr dürft dort auch mit Wohnanhänger sprich Wohnwagen stehen.
Wir ergatterten – da in NRW Sommerferien – einen der letzten Plätze. Zudem war es gut, dass wir ein langes Stromkabel dabei hatten. Je nachdem wo ihr steht, ist der Weg zur Steckdose etwas weiter.
Allerdings waren die 5 Stunden Fahrzeit an einem Samstag natürlich sehr optimistisch gedacht. Daher kamen wir kamen wir erst am späten Nachmittag dort an. Geplant hatten wir nämlich die Charlottenhöhle, die unmittelbar gegenüber dem Platz liegt, zu besichtigen. Sie ist die längste Schauhöhle auf der Schwäbischen Alb und es gibt dort ein wahres Tropfsteinparadies.
Sinnesführung – die ganz besondere Variante
Die letzte Führung war aber um 16.30 Uhr. Allerdings sah ich schon vorher auf der Homepage, dass es auch Sonderführungen, wie Sinnesführungen, gibt. Und just an diesem Tag fand einer der wenigen Sinnesführungen statt. Und das um 18 Uhr, was für uns dann noch passte. Schnell angerufen und abgeklärt, ob wir so kurzfristig auch noch teilnehmen konnten. Und ja – es war kein Problem. Bei der Sinnesführung bleibt tatsächlich das Licht in der Höhle ganz aus. Wir gingen also nur mit Taschenlampen durch diese Höhle.
Auf zur Charlottenhöhle
Wir richteten kurz unseren Stellplatz an der Charlottenhöhle ein und versorgten unseren Hund. Hunde dürfen nicht mit in die Höhle. Zusammen mit diverse Taschenlampen und liefen wir dann auf die andere Seite des kleinen Tales zum Höhleneingang. Der Höhleneingang ist auch wirklich nur ein Katzensprung entfernt. Wir gingen einfach rüber zum Besucherparkplatz, am Höhlenhaus vorbei und die gegenüberliegenden Seite hinauf bis zum Eingang der Höhle. Hier findet ihr einen Lageplan vom Gelände.
Ganz wichtig vorab: Auch wenn es Hochsommer ist bitte warme Kleidung und feste Schuhe anziehen. In der Höhle ist es wirklich kühl (9 Grad im Durchschnitt) und der Weg durch die Höhle ist steinig. Da sind kurze Hosen und Flipflops fehl am Platz.
Start am Höhleneingang
Vor dem Eingang trafen wir die anderen Teilnehmer und das Ehepaar, welches die Führung machte. Wir waren 12 Personen. Am Anfang gab es eine kurze allgemeine Information zum Ablauf der Führung. Dann schalteten wir unsere Taschenlampen ein und es ging los. Durch die Haupttür fuhr ein eisiger Wind aus der Höhle heraus. Die Dunkelheit schärfte sofort unsere Sinne. Es dauert einen Moment bis sich die Augen daran gewöhnten.
Durch die Dunkelheit mit allen Sinnen
Dann gingen wir los zu den verschiedenen Sinnesstationen zum Hören, Riechen, Schmecken, Sehen und Fühlen. Diese Stationen sind natürlich besonders für Kinder aufbereitet. Alles erklärten die Führer uns sehr verständlich. Dabei wurde uns die Sensibilität der Sinne nochmal sehr deutlich.
Nur das Fotografieren war natürlich unter diesen Bedingungen schwierig, Ich hoffe, ihr bekommt trotzdem eine Eindruck. Ganz wichtig: Keines der Kinder hatte zu einem Zeitpunkt Angst oder hat sich unwohl gefühlt. Alle Kinder fanden das super spannend mit der Taschenlampe den Weg und die entsprechenden Ecken anzuleuchten.
Pure Dunkelheit am Ende der Höhle
Die Höhle hat eine Führungsweg von 532 m. Das hört sich nicht viel an, aber wir waren insgesamt fast 2 Stunden unterwegs. Die Zeitdauer ergibt sich durch die Pausen an den Sinnesstationen und den vielen Erzählungen rund um die Geschichte der Höhle. Es ist wirklich ein kleines Abenteuer wie in der Steinzeit.
Am Ende der Höhle gibt es ein ganz schmalen Gang. Er ist gerade so breit wie ein großer Mensch und nach oben offen. Durch diesen Gang gingen wir einzeln durch. Aber nicht einfach so hintereinander, sondern immer einzeln. Und vorher schalteten wir ALLE die Taschenlampen aus. Das ist dann mal wirklich dunkel. So tastete sich jeder durch diesen Gang. Die kleineren Kinder machten das mit einem Elternteil zusammen. Hingegen fanden die größeren Kinder das extrem cool es alleine zu tun. Es war wirklich eine ganz besondere Erfahrung. So weit und tief unter der Erde und in totaler Dunkelheit und Stille, wurden unsere Sinne wirklich geschärft.
Am Ende kamen wir wirklich total begeistert aus der Höhle wieder raus. Einen großen Anteil daran hatten auch die wunderbaren Tourführer, die das Ganze so anschaulich und herzlich rüber brachten.
Wem der Besuch im Dunkeln nicht liegt, der kann die Höhle natürlich mit Beleuchtung besichtigen. Ich bin sicher auch das ist sehr lohnenswert. Die Höhle öffnet von April bis Oktober.
Service- und Infozentrum Höhlenhaus
Zurück zum Stellplatz kommt ihr am Service- und Infozentrum HöhlenHaus vorbei. Hier gibt es anschauliche Informationen über Entstehung, Entdeckung und Eröffnung der Charlottenhöhle. Außerdem könnt ihr hier sehr schön draußen sitzen und dort etwas essen. Zum Spielen ist auch jede Menge Platz dort – also ein echtes Familieneldorado.
Jakobsweg um die Ecke
Am nächsten Morgen entdeckten wir dann noch vor der Weiterfahrt, dass der Weg am Wohnmobilplatz Teil des Jakobsweges ist. Von Nürnberg kommend via Giengen nach Ulm, durch die Schweiz und Frankreich bis zum Ziel nach Santiago de Compostela in Spanien.
Hier könnt ihr einen kleinen Teil dieses Weges mitgehen –„Jakobswegel am Kagberg“: Schautafeln am Wegesrand informieren über Stationen des Jakobsweges. Es ist eine schöne Strecke um abzuschalten und innezuhalten. Der Rundweg ist ca. 4,3 km lang.
Also alles in allem ist eine Nacht auf dem Stellplatz an der Charlottenhöhle zu wenig. So fuhren wir fast ein bisschen traurig weiter.
Steiff Museum in Giengen
Wenn ihr länger dort bleibt, stattet doch der Stadt Giengen noch einen Besuch ab. Wie oben schon erwähnt, man kennt sie als die Stadt der Teddybären. Wir waren vor Jahren dort, als unser Sohn noch kleiner war. Wir besichtigten dort das Steiff Museum. Auch hier wiederhole ich mich gerne: Es ist für jung und alt und wir waren alle sehr begeistert.
Durch den Besuch führte virtuell der kleine Bär namens Knopf und erzählte spannend die Geschichte der Firma Steiff. Es gibt ganz viele Möglichkeiten für die Kinder zum Mitmachen. Zum Schluss wird es natürlich noch brisant: Das Ende der Museumstour endet im Steiff-Shop. Aber nicht unser Sohn wollte ein Stofftier haben, sondern die Mama. Ich kaufte diesen süßen Bär Namens Knopf. Seitdem ist er unser Begleiter im Wohnmobil und darf immer mit uns auf Reisen gehen.
Einen weiteren besonderen Stellplatz, wenn ihr Weinliebhaber seid, findet ihr in Monzernheim. Schaut doch mal rein!