Unsere Reise in Schweden an der Westküste geht weiter. Wir fahren weiter die Küste hoch und besuchen den süßen Ort Hälleviksstrand, Smögen mit einem Extra Tipp sowie das Weltkulturerbe aus der Bronzezeit.
Unsere Anreise via Fehmarn und unsere ersten Stopps in Varberg und Marstrand, mit tollen Wanderungen und Tipps, kannst du hier nachlesen. Hier findest du auch eine Karte mit unserer gesamten Reisestrecke:
Inhalt
Hälleviksstrand – Eine Perle in Schweden an der Westküste
Von Marstrand fahren wir rund 80 km bis wir unser nächstes Ziel, Hälleviksstrand, erreichen. Dazu fahren wir auf die Insel Orust und das nicht einfach so, sondern über die beeindruckende Tjörnbron. Die Brücke hat eine maximale Höhe von über 100 Metern und haben wir eine gigantische Aussicht auf die Schärenküste unter uns. Eigentlich sind wir viel zu schnell auf der anderen Seite, aber es wartet ja ein wirklich schöner Ort auf uns.
Stellplatz in Hälleviksstrand
Wir fahren durch den Ort hindurch, um hinter dem Ort am zweiten Hafen zum Stellplatz zu gelangen. Dort gibt es rechts vom Gästehafen Hällevik Yacht Club einen Stellplatz für Wohnmobile.
- ca. 10 Plätze, die recht großzügig ausgelegt sind
- schöner Blick aufs Wasser und die Segel- und Motorboote
- Checkin am Bezahlautomat, Sprache kann ausgewählt werden
- kleines Sanitärhäuschen (bei unserem Aufenthalt alles sehr sauber)
- kein Strom
- keine Ver- und Ensorgung
- Wo genau: 39 Sollidsvägen, 474 95 Hälleviksstrand
Das es keinen Strom und keine Ver- und Entsorgung gibt stört uns nicht, wir wollen ja nur eine Nacht hier bleiben und das ist für uns überhaupt kein Problem.
Hälleviksstrand entdecken
Nach dem Einchecken laufen wir bei strahlendem Sonnenschein zu Fuß in Richtung Ortsmitte. Vorbei am Hafenbad im Ort (falls also jemand schwimmen möchte) brauchen wir nur etwa 10 Minuten zum Haupthafen im Ort. Und dort legen wir erstmal einen kulinarischen Pausenstopp ein. Ein kleiner Schnellimbiss hat dort diverse schnelle Gerichte und direkt am Hafen stehen Tische und Bänke. Wir genießen unser Essen mit dem Blick aufs Meer und einem alten Segelschiff. Glück kann ganz einfach sein.
Anschließend laufen wir durch die kleinen Gassen mit den bunten, hübschen Häusern und den vielen roten Bootshäusern. Eines schöner als das andere. Hier wird offensichtlich noch viel gefischt, an vielen Häuschen liegen Fischreusen und orange Bojen. An manchen alten Häusern sind Tafeln angebracht mit der Geschichte zu dem Haus, leider aber nur in Schwedisch, aber mit schwarz/weiß-Fotos, wie es früher hier ausgesehen hat.
Hälleviksstrand Kryka
Wir wandern ein Stück aus dem Ort bis wir zur ausgefallenen, roten Hälleviksstrand Kryka kommen. Diese Kirche sticht wirklich hervor und hat eine exponierte Lage vor dem Ort. Leider war sie auf Grund von Corona verschlossen. Wusstet ihr, dass es hier in Schweden an der Westküste einen 110 km langen Pilgerweg gibt? Auf dieser Strecke kann man alle 8 Kirchen auf Orust auf dem Olavs Pilgerweg erwandern. Wenn euch das interessiert, dann findet ihr HIER dazu die Wanderkarte und ein paar Informationen in Englisch dazu.
Zurück beim Wohnmobil lassen wir den Abend mit Schnittchen und einem Glas Wein ausklingen. Ein schöner Sonnenuntergang rundet den Tag ab. Der Platz ist Ende August nicht voll und sehr ruhig. Wer länger bleiben möchte und den Ort noch nicht kennt, der sollte auch noch Möllesund besuchen. Es sind nur 8 km bis dahin, wer Fahrräder dabei hat, kann das wunderbar auf diese Wege erreichen.
Smögen – ein bisschen Dolce Vita an der Westküste Schweden
Von Hälliviksstrand wollen wir heute weiter nach Smögen. Dies sind nur rund 90 km, aber das Ganze zieht sich etwas. Im positiven Sinne, denn es geht über kleine Dörfer und genau ganze dreimal auf eine Fähre.
Drei Fährfahrten auf dem Weg zum Ziel
Die zumeist gelben Fähren in den Schärengebieten sind kostenfrei. So was kennen wir ja gar nicht in Deutschland, oder?! Finden wir aber prima, es geht natürlich auch ganz unkompliziert. Rauffahren – Runterfahren – Weiterfahren.
Diese drei Fähren haben wir genutzt:
- Fähre geht rüber nach Malö
- Fähre geht rüber nach Munkeby
- Fähre geht von Skar nach Finnsbro
Die ersten zwei Überfahrten sind quasi ein Katzensprung, die 3. Fähre ist doch eine gute Viertelstunde unterwegs. Einfach auch eine schöne Abwechslung um von A nach B zu kommen. Und die ganze Gegend ist sowieso besonders schön. Nach der 3. Fähre geht es dann direkt weiter nach Smögen.
Stellplatz in Smögen
Über eine große, hohe Brücke, die Smögensbron geht es in die Stadt, die auf einer Insel liegt. Wir fahren direkt zu dem möglichen Stellplatz am Ortseingang. Der einfache Platz ist ganz gut besucht und die Plätze mit Blick auf das Wasser sind belegt. Es gibt nur Ver- und Entsorgung. Praktisch wäre hier, dass man zu Fuß in den Ort laufen kann, aber wir haben ja die Fahrräder dabei. Zur besseren Vorstellung vom Stellplatz an der Kyrkogård habe ich ein Foto für euch gemacht.
Campingplatz First Solvik-Kungshamn
Wir entscheiden uns dann auf den Campingplatz First Camp Solvik-Kungshamn zu fahren. Der ist natürlich etwas teurer, aber hier waren wir vor ein paar Jahren bereits einmal und die Stellplätze oben auf dem Schärenplateau haben uns gut gefallen. Es sind nur 6-7 Plätze belegt, so dass wir freie Auswahl haben. Und wir haben natürlich einen Platz genommen, wo wir in der Ferne noch das Meer sehen können. Es ist allerdings heute extrem windig, so dass wir kaum die Türe offen stehen lassen können. Aber der erhöhte Blick über die Schären ist einfach toll.
Alternativ zu den Wohnmobil-Stellplätzen auf dem Plateau, gibt es auch die „normalen“ Stellplätze etwas tiefer gelegen. Hier steht man auf Rasen und etwas geschützter durch die umliegenden Felsen. Der Platz bietet, gerade auch für Kinder mit Familien viel Abwechslung. HIER seht ihr die anderen Stellplätze, da wir mit unserem alten Wohnmobil schon einmal gestanden. Sowie einen weiteren tollen Ausflugstipp zu Nordens Ark. Ende August ist die Hauptsaison schon gelaufen und es ist sehr ruhig. Am Platz selbst gibt es auch einen kleinen Laden, für den Fall das etwas fehlt, muss man nicht extra zurück nach Smögen fahren.
Vom Campingplatz können wir über die Schären zu einer Badebucht über einen kleinen Weg laufen. Es gibt auch eine ganz kleine Bucht, wo man mit dem Hund hin darf – immerhin. Wir sind noch eine größere Runde über die Felsen gelaufen. Riesige Schärenfelsen liegen einem zu Fuße, überzogen mit rosa-blühender Heide und immer das blaue Meer im Auge. Es ist einfach traumhaft.
Mit dem Fahrrad nach Smögen
Nachdem wir den schönen Platz auf dem Hochplateau bezogen haben packen wir die Räder und fahren nach Smögen rein. Das sind vom Campingplatz aus ca. 5 km und es geht entlang der Straße über die großes Smögensbrön rein in den Ort.
Im Ort angekommen stellen wir die Fahrräder ab und laufen über den circa 1 km langen Holzsteg entlang des alten Fischerhafen, der Smögenbryggan. Hier kann man in vielen kleinen Cafés, Restaurants oder kleinen Geschäften verweilen. Am Ende des Stegs findet ihr die bekannten bunten Fischerhäuschen. Diese findet man immer wieder auf typischen Schweden Bildern. Sie strahlen um die Wette und hier kommt keiner vorbei ohne Fotos zu machen.
Wanderrundweg Friluftsled Kleven an der Westküste
Bei unserem ersten Besuch sind wir am Ende des Stegs wieder umgekehrt, aber hier möchte ich euch einen Tipp mitgeben noch ein Stückchen weiter zu gehen. Am Ende der bunten Häuschen geht ihr links einen kleinen Berg hoch und geht geradewegs auf die Felsen zu. Dort gibt es einen kleinen schmalen Durchgang und dann könnt ihr einen Rundweg durch die Schären am Meer entlang starten. Ihr taucht direkt in eine ganz andere Welt ein, als die etwas touristische von dem Holzsteg – zumindest war Mitte August kaum etwas los.
Durch die Schärenfelsen hindurch führt der Weg „Friluftsled Kleven“ mit atemberaubenden Blick auf das Meer. Mitten drin liegt ganz unerwartet ein Süßwasserteich und mit etwas Glück tummeln sich dort viele verschiedene Vögel. Achtet auf die kleinen Holzpflöcke mit weißer Markierung, da der Weg nicht immer ganz offensichtlich ist. Ein lohnenswerter Rundweg abseits des üblichen Touristentrubels. Und je nach Zeitpunkt auch ein idealer Platz für ein Picknick mit Weitblick.
Auf dem Rückweg kehren wir noch schnell in eine Fischräucherei ein. Wer Fisch mag, geht da natürlich nicht dran vorbei. So ist unser Abendessen im Wohnmobil auf jeden Fall gesichert und wir machen es uns bei stürmischen Winden innen gemütlich.
Weltkulturerbe in Schweden: Felsenritzungen
Am nächsten Tag geht es Richtung Norden. Wir machen auf dem Weg noch einen lohnenden Abstecher. Mitten im vermeintlichen Nichts etwas abseits der Küste liegt die Felsenmalerei Litsleby. Wer vermutet hier in Schweden an der Westküste ein Weltkulturerbe. Okay, wir hatten natürlich vorher auch davon gelesen. Das Weltkulturerbe liegt ca. 2 km südlich von Vitlycke. Hier schauen wir uns die rote Felsmalereien aus der Bronzezeit und zum Teil zu Beginn der Eisenzeit an.
Eigentlich sind eher Ritzungen als Malereien. Damit wir sie auch besser erkennen können, wurden sie mit roter oder weißer Farbe eingefärbt. Ein großer Felsen liegt in einer Lichtung, umgeben von sehr hohen Bäumen. Durch den Wind hat dieser Ort fast etwas mystisches. Ein riesengroßer Krieger, kleine Personen und Schiffe zieren den glatten Felsen. In dem darüber liegenden Wald finden sich noch weitere Zeichnungen.
Kaum sitzen wir im Wagen und fahren einen Kilometer, da kommt schon das nächste Zeichen Weltkulturerbe: Aspeberget. Auch hier springen wir noch mal aus dem Fahrzeug und schauen uns diese Felsritzungen an. An diesem Ort war ein Teil der Zeichnungen aus Schutz vor Zersetzung abgedeckt und wird behandelt. Wer noch mehr an historischen Informationen interessiert ist, kann nach ein paar 100 m rechts abbiegen und das Vitlycke Museum besuchen. Wir aber fahren immer weiter in Richtung Norden, nach Strömstad.
Wie geht die Reise in Schweden an der Westküste weiter?
Und hier gibt es eine Planänderung. Der ursprüngliche Plan war weiter von Strömstad aus nach Norwegen in den Oslofjiord zu reisen. Aber aufgrund der Corona Situation gibt es neue Quarantänebestimmungen für Norwegen, so dass wir unsere Pläne ändern. Daher wird Strömstad nicht nur ein kurzer Zwischenstopp, sondern wird sich zu einem ganz tollen Highlight des Urlaubes entwickeln.
Und so geht und Reise weiter in Schweden an der Westküste: Ein tolles Highlight findet sich unerwartet in Strömstad, die Reise geht weiter ins Hinterland in das Naturreservat Glaskogen, ein kurzer Besuch am Vänernsee und es gibt wieder eine Planänderung. Bist du dabei, dann klicke jetzt hier.