Rote und bunte Holzhäuser, graue Schärenfelsen umringt von rosa blühendem Heidekraut, das tiefblaue Meer, Fischerboote und jede Menge frische klare Luft und tolle Wanderungen warten auf uns und natürlich auch auf dich. Wir starten mit unserem Campingurlaub in Schweden und reisen die Westküste mit dem Wohnmobil hinauf.
Inhalt
Campingurlaub in Schweden: Reiseroute
In diesem ersten Teil erfährst mehr zu unserer Anreise via Fehmarn und die ersten Tage in Schweden. Dort besuchen wir die Stadt Varberg und Insel Marstrand. Ich stelle dir die Übernachtungsplätze, auch Alternativen, und unsere Unternehmungen vor Ort vor. Dieses Mal mit mit 0% Regen, viel Sonne, ganz klarer Luft und so gut wie keiner Mücke. Ja, das gibt’s tatsächlich.
Hier zeige ich dir erstmal auf der Karte, wo genau unsere gesamte Reise in Schweden hingeht. Und dann geht es auch los mit unserem Campingurlaub in Schweden.
Anreise: Stellplatz auf Fehmarn
Wir starten vom westlichen Ruhrgebiet, unweit von Düsseldorf, und da ist für uns zum wiederholten Mal die Insel Fehmarn ein guter, erster Übernachtungsstopp. Wir haben nichts vorgeplant und kommen auch erst Abends auf Fehmarn an. Dort entscheiden wir uns spontan für den Campingplatz Johannisberg, unweit des Fähranlegers in Puttgarden im Nordosten von Fehmarn. Da haben wir es am nächsten Morgen nicht mehr weit bis zur Fähre. Johannisberg ist nicht nur ein kleiner, familiärer Campingplatz, sondern auch ein Wohnmobil-Stellplatz. Die regulären Plätze sind aber schon alle belegt, aber es gibt noch Ausweichplätze auf dem großen Platz vor der Anmeldung und unweit dem Sanitärgebäude. Am Platz gibt es die Pizza Bar Chillaz mit schönen Sitzmöglichkeiten draußen.
Vogelfluglinie: Auf nach Schweden
Am nächsten Morgen geht es dann direkt weiter. Wir haben uns wieder für die Vogelfluglinie entschieden, das heißt es geht erstmal von Fehmarn, Puttgarden rüber nach Rodby in Dänemark. Die Fährverbindung dauert ca. 45 Minuten und wer bis hier noch nicht in Urlaubsstimmung ist, dann geht‘s jetzt los. Wir kaufen immer unsere Fahrkarte vor Ort, damit wir einfach zeitlich flexibel bleiben. Das geht immer ganz unkompliziert und hier buchen wir auch direkt die zweite Fährverbindung von Dänemark nach Schweden mit. Die zweite Fähre nehmen wir dann nach weiteren zwei Stunden Fahrt durch Dänemark von Helsingør nach Helsingborg,Schweden. Da wir ja die Westküste hochfahren wollen, finden wir dies als die beste Variante. Mittags sind wir dann bereits auf schwedischem Grund und Boden, jetzt kann der Campingurlaub in Schweden richtig losgehen.
Varberg – Unser erster Stellplatz in Schweden
Wir haben uns im Vorfeld schon entschieden, dass der erste Stopp bei der Stadt Varberg sein wird. Hier waren wir vor einigen Jahren bereits einmal und es hat uns so gut gefallen, so dass wir nochmal wiederkommen wollten. Dieses Mal sollte es aber nicht auf den Campingplatz am Meer gehen. Nah am Wasser sollte es schon sein und da entdecken wir auf der Halbinsel Getterön einen Stellplatz, der zum Yachthafen gehört.
Die Fakten zum Stellplatz
- ca. 20 Stellplätze in dem Marina Gelände
- Blick auf die Festung von Varberg
- moderner Check-Automat in diversen Sprachen
- Sanitäranlagen mit zwei Duschen, eine behinderten gerechten
- Toilette
- kleine Küche mit mehreren Tischen
- Waschmaschine & Trockner
- Ver- und Entsorgung
- WLAN (holprig am Platz selbst, am Besten funktioniert es in der Kök/Küche
- Wo genau: 2 Änggärdevägen, 432 93 Varberg
Alles in allem, super für einen Stellplatz finden wir. Alles ist sehr, sehr sauber und liebevoll eingerichtet. Achtung: In Schweden werden die Schuhe an der Türe ausgezogen. Dafür gibt es dann Überzieher, damit wir nicht mit unseren Socken in die Toilette oder Dusche gehen müssen. So bleibt aber auch alles schön sauber.
Stellplatz Alternativen in Varberg
Wir haben noch folgende Alternativen in Varberg entdeckt:
- Stellplatz am Hafen nahe dem Badehaus und der Stadt selbst, allerdings sind dort sehr wenige Plätze
- Stellplatz am Naturum / Naturschutzgebiet, auf dem Parkplatz des Naturum – fanden wir etwas trostlos, aber in der Not geht’s
- Getteröns Camping – ein klassischer Campingplatz in Schweden und somit auch für Wohnwagen-Urlauber und Zelte zu empfehlen – hier waren wir beim ersten Mal, mehr dazu findest du HIER
Unternehmungen in Varberg
Da wir schon einmal hier waren, wussten wir auch was zu tun ist. Und zwar mit dem Fahrrad und die Stadt radeln. Es sind ca. 5 Kilometer bis in die Innenstadt und mit dem Fahrrad erspart ihr euch auch das Parkplatzthema. Zu Fuss wäre es natürlich auch möglich.
Badehaus an der der Strandpromenade
Zuerst sind wir zum kleinen Hafen und dem Kallbadhuset, dem Badehaus auf Stelzen, geradelt. Das Badehaus von 1903 ist wirklich wunderschön und für eine kleine Pause gibt es dort auch ein Café. Am Badehaus selber gibt es einen kleinen, aber feinen Sandstrand. Hier könnt ihr bei schönen Wetter prima verweilen und kleinere Kinder haben sicher ihre Freude.
Varbergs Festung
Vorbei am Badehaus geht es nach einem kleinen Stück rauf zur Festung. Die mächtige Festung, die von unserem Stellplatz aus wie ein großer Klotz aussieht, überragt alles in Varberg. Die Festung ist aus dem 13. Jahrhundert und bietet durch ihre erhöhte Lage einen tollen Ausblick auf das Kattegat.
Naturum – Vogelwarte
Auf dem Rückweg machen wir noch einen Stopp beim Naturum. Hier gibt es ein Besucherzentrum und eine der besten Vogelwarten in Nordeuropa. Wir sind zu einer der Schutzhütten im vorderen Bereich geradelt und haben durch einige Luken und Fenster auf die zahlreichen Vögel geschaut. Hier wäre ein Fernglas prima gewesen. Einige Info-Tafeln bieten zusätzliche Informationen für uns. Das macht sicher auch den Kindern Spaß, denn hier wird darauf geachtet, dass auch jede Körpergröße (also auch ich) die Möglichkeit hat vernünftig rauszuschauen.
Badestrand in der Nähe vom Stellplatz
Nach unserer Rückkehr gibt es erstmal ein Glas Wein und wir genießen den ersten Abend in Schweden mit dem schönen Ausblick auf Varberg.
Nach dem Essen gehen wir zu Fuß nochmal eine kleine Runde bis zum Yachthafen. Auf der anderen Seite des Hafens ist ein kleiner Badestrand sogar mit etwas Sandstrand. Einheimische stürzen sich gerade in die Fluten, aber es ist jetzt am Abend ganz schön frisch. Wir genießen einfach den Sonnenuntergang auf den Schären – vielleicht bist du ja mutiger und gehst auch dort schwimmen.
Wenn ihr einen Campingurlaub in Schweden plant und ganz im Süden bereits einen schönen Campingplatz sucht, dann schaut doch einmal HIER vorbei. Uns hat diese Ecke rund um Mölle auch sehr gut gefallen.
Weiter nach Marstrand
Am nächsten Tag liegen dann es ca. 120 km vor uns. Wir fahren die Küste weiter hoch Richtung Norden, vorbei an Göteborg und halten uns dann weiter Richtung Westen bis nach Marstrand. Bevor wir Marstrand erreichen verändert sich die Landschaft schon sehr. Denn wir fahren quasi von einer Insel auf die nächste und immer unterbrochen durch stahlblaues Wasser und Schären. Über die Inseln Nordön und Instön geht es nach Koö, die erste Insel, die zu Marstrand gehört. Die zweite Insel von Marstrand, Marstrandsö, ist nur mit einer Fähre zu erreichen. Dazu aber später mehr. Jetzt brauchen wir erstmal einen Stellplatz.
Stellplatz in Marstrand
Es gibt einen Stellplatz auf Koö, der sich am Ende eines öffentlichen Parkplatzes anschließt. Der Stellplatz hat einen wunderbaren Blick aufs Wasser und zum Teil auf die Festung von Marstandsö. Es gibt allerdings keine Sanitäranlagen oder anderen Service. Dieser Platz ist allerdings voll. Und da fiel es uns auch wie Schuppen von den Augen. Es ist Wochenende und somit sind auch viele Schweden unterwegs und Marstrand ist einfach extrem beliebt.
Campingplatz Marstrand Familjecamping
Vor Jahren waren wir ja schon einmal in Marstrand und hatten damals den allerletzten Platz auf dem Familiencamping Marstrand bekommen. Also fahren wir jetzt dorthin und versuchen nochmal unser Glück. So ähnlich ist es jetzt auch, es gibt noch eine Handvoll Wohnmobil-Stellplätze an der Einfahrt zum Campingplatz. Da das Wetter ein Traum ist und wir hier noch zwei tolle Wanderungen machen wollen, schlagen wir zu.
Der Familiencamping Marstrand hat sicher alles, was man im Campingurlaub in Schweden erwartet: Platz für Wohnwagen und Wohnmobile, eine Zeltwiese und kleine Holzhütten für 4-6 Personen. Es gibt einen großen Spielplatz und Minigolf und natürlich Sanitärhäuser sowie Kochmöglichkeiten. Am Ende des Platzes noch eine kleine Badebucht. Das Meiste brauchen wir nicht, uns geht es ja vornehmlich um die schöne Gegend. Aber warum der Campingplatz noch ein besonderes Goodie hat, zeige ich euch später noch! Aber jetzt legen wir erstmal los mit unserer ersten Wanderung.
Wandern auf Marstrand
Da wir ja vor vielen Jahren schon einmal in Marstrand waren, wussten wir was wir verpasst haben. Denn wir hatten damals schlechtes Wetter und daher nur die Carlstens Festung auf Marstandsö besucht. Mehr zur Festung könnt ihr gerne HIER nachlesen, denn die haben wir dieses Mal nur aus der Ferne angeschaut.
Dieses Mal machen wir zwei traumhafte Wanderungen auf Marstrand, die euch gleich kurz vorstelle. Gut zu wissen: Auch wenn das Wetter sehr warm ist, solltet ihr vernünftiges Schuhwerk anziehen, zumindest keine Flipflops. Zudem sind die Wanderstrecken teilweise nicht für Kinderwagen o.ä. geeignet.
Wanderung auf Marstrandsö
Wir laufen in ca. 20 Minuten vom Campingplatz bis zur Fähre im Hafen, die die beiden Inseln Koö und Marstrandsö verbindet. Die kleine, blaue Fähre fährt regelmäßig und braucht wenige Minuten für die Überfahrt, es ist also ein Katzensprung rüber auf den anderen Teil Marstrands. Tickets bekommen wir direkt an der Fähre – Hin- und Rückfahrt ca. 2,50 Euro pro Person. Marstrandsö ist übrigens autofrei.
Angekommen an der Fährpromenade gehts rechts weg immer entlang der Beschilderung für den Rundwanderweg. Nach kurzer Zeit haben wir etwas an Höhe gewonnen und einen tollen Ausblick aufs Meer. Anschließend geht es durch einen kleinen Wald, vorbei an einem verwunschenen Teich mit Seerosen, fast wie auf Monets Bilder, weiter. Über dicke Steine und kleine Holzbrücken gehen wir den äußeren Weg rund um die Insel, bis wir an der Spitze den kleinen Leuchtturm Skallens Fyr erreichen. An einigen Punkten gibt es die Möglichkeit zu baden – wer möchte, uns war es ehrlicherweise zu kalt. Die Runde geht dann auf der anderen Seite der Insel wieder zurück in Richtung Hafen, bzw. Fähre.
Die Strecke beläuft sich mit Hin- & Zurück zum Campingplatz auf 8,3 km. Auch wenn dies nicht viel erscheinen mag, es geht aber über Stock und Stein, rauf und runter, so dass ich es schon gut in den Beinen gemerkt habe.
Zweite Wanderung auf Koön
Hier können wir direkt von unserem Campingplatz aus starten. Es gibt drei ausgewiesene Wanderwege auf Koö, die Wanderkarte gibt es in der Campingplatz-Broschüre. Wir kombinieren und haben mit der blauen Tour gestartet und sind bei der ersten Möglichkeit in die schwarze Tour gewechselt. Alles ist gut ausgeschildert.
Nach kurzer Zeit haben wir schon den ersten atemberaubenden Ausblick. Und nicht nur das: Auch auf dem Boden und auf den Schären ist der Anblick ein Traum. Die Heide steht Mitte August in voller Blüte. Ein Traum von Rosa überzieht die grauen Schärenfelsen und es sieht einfach unglaublich schön aus. Nach einiger Zeit treffen wir auf die Überbleibseln aus dem Kalten Krieg. Hier stehen noch alte Bunker, Stationen für Kanonen, alles gut und unauffällig in den Felsen versteckt. Einige Info-Tafeln am Wegesrand liefern die geschichtlichen Fakten. Aber an solche dunkle Zeiten mögen wir bei dem Ausblick und dieser Natur gar nicht denken.
Am Ende wird das Gebiet sumpfiger und große Teiche durchziehen das Gelände. Hier gibt es natürlich jede Menge Seerosen. Über eine lange Holzbrücke geht es zurück in Richtung Zentrum. Hier verlassen wir den schwarzen Wanderweg, da wir noch einmal im Supermarkt am Hafen einkaufen möchten. So beläuft sich diese Strecke auf gute 7 km.
Die genaue Aufzeichnung für beide Touren findet ihr auch auf meinem Komoot Account.
Das Goodie: Der beste Platz für einen Sundowner
Jetzt kommt noch das besondere Goodie, von dem ich am Anfang bereits gesprochen habe. Und gerade wenn man Campingurlaub in Schweden an Küste macht, gehört es fast dazu und wir haben es auch gleich an beiden Abenden gemacht: Schönster Platz für den Sonnenuntergang ganz oben auf dem Schärenplateau.
TIPP: Macht vorab einen kurzen Check, je nach Jahreszeit, wann Sonnenuntergang sein wird, denn 5 Minuten zu spät kommen, wäre einfach schade.
Und wo genau ist dieser Platz für den Sonnenuntergang? Wir sind bis zum Ende unseres Campingplatzes und bis zur Bucht gelaufen, dann folgen wir links den blauen Wanderzeichen. Es geht erstmal wieder etwas steil links den Berg hoch (genau wie bei der 2. Wandertour) und wir folgen dem Weg bis zur Schutzhütte. Dort ist neben einem Grillplatz auch eine Sitzbank auf dem Felsen. Von hier habt ihr einen wunderbaren Blick auf den Sonnenuntergang. Plant ca. 20 Minuten für den Weg ein (ca. 1km) und je nach Jahreszeit auch eine warme Jacke. Bei uns ist das Wetter traumhaft, aber auch sehr windig und so war es Abends Ende August schon ein wenig frisch.
Ich hoffe, ihr habt schon ein bisschen Lust auf Campingurlaub in Schweden bekommen. Und hier geht es weiter mit unserem 2. Teil von insgesamt 3:
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Toller Reisebericht, coole Eindrücke…
Vielen Dank – das freut mich!